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Die FREMDE ein Medea Projekt

Fotos: Heidi Aires
2016

"Wer ist MEDEA? Die stolze, rachsüchtige und exotische Verführerin? Oder das Opfer von Vorurteilen? Drei Schauspielerinnen unterschiedlicher Herkunft spüren im Dialog mit einem Chor den Lebensumständen einer Frau nach, die der Liebe wegen ins Land gekommen ist, zwei Kinder zur Welt gebracht hat und jetzt als Verlassene dasteht."

 

„Die Bühne ist bis auf die Holzkisten leer. Nichts lenkt vom Sprechen ab. Zum Glück. Mit ihren persönlich gefärbten Geschichten entfalten die drei einen unheimlichen Sog.(…)“ „Die drei Hauptdarstellerinnen schaffen es die Unterschiede zwischen den Frauen herauszuarbeiten. Da prallen Kulturen aufeinander, Temperamente und Ansprüche. Die Schlüsselszene ist grandios.(…)“ Denise Marquard, Tages Anzeiger

 

Die Angst vor den Fremden geht um. Sie wird geschürt von  Populisten, aber immer wieder gibt es Gewalttaten, die zu bestätigen scheinen, dass die Angst berechtigt ist.

Das Thema ist aktuell, aber nicht neu. Mehr als 2400 Jahre alt ist die Geschichte der Frau, die ihrem Geliebten in ein fremdes Land folgt und dort zur Mörderin wird. Ihr Name: Medea.

Der Medea-Mythos zählt zu den Stoffen der Weltliteratur, die immer wieder umgeschrieben und neu interpretiert werden. Mal ist Medea die Unabhängige, dann die Rachsüchtige, die Besessene, die Heilerin, das Monster, die exotische Verführerin – aber immer ist sie die Fremde. Oder ist sie die zu unrecht Beschuldigte, die als Sündenbock herhalten muss für Missstände, die sie nicht selber zu verantworten hat?

Drei Spielerinnen – sie kommen aus dem Kongo, aus Brasilien und der Schweiz – spüren den Lebensumständen einer Migrantin nach, die sich dem Vorwurf stellen muss, ihre eigenen Kinder ermordet zu haben.

Im Dialog mit einem Chor entsteht – wie im antiken Drama – nicht nur das differenzierte Bild einer Frau, sondern auch das unserer Gesellschaft. Ist der Verdacht gegen Medea berechtigt, oder sind es Ressentiments, die den Verdacht auf die ‚Ausländerin’ richten?

DIE FREMDE - ein Medea Projekt sucht nach Antworten. Wer ist Medea heute? Wer ist die Fremde? Zu was ist eine Frau fähig, die ihre Heimat, Familie und Beruf um der Liebe wegen aufgegeben hat und verlassen wird? Was wäre, wenn Medeas Kinder eine Stimme bekommen?  

Regie, Text: Jasmine Hoch l Musikalische Leitung: Martin Gantenbein

Medea: Katia Franco Hofacker, Carine Kapinga Grab, Susan Wohlgemuth

Chor: Oula Abdo, Cynthia Garcia, Urbain Guiguemdé (Calebasse), Joyce Kalumba, Helka Mäki, Gabi Mengel, Shewit Mengs, Zully Jineth Raschle, Arthur Sobrinho (Keyboard), Edita Skalic

 

Eine MAXIM THEATER Produktion

Fotos: Heidi Arens und Ciara-Angela Engelhardt

Presse:
Tages Anzeiger

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